New Work bezieht sich auf eine Arbeitsphilosophie, die sich darauf konzentriert, traditionelle Arbeitsweisen zu überdenken und zu verändern. Der Begriff wurde von dem österreichischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt und wurde später von anderen wie dem Sozialforscher Prof. Dr. Peter Kruse und dem Unternehmer Frédéric Laloux weiterentwickelt.

Im Kern geht es bei New Work darum, Arbeit als mehr als nur einen Ort der Pflichterfüllung zu betrachten. Stattdessen soll Arbeit sinnstiftend, erfüllend und flexibel sein. Hier sind einige Kernelemente von New Work:

• Flexibilität: Es geht darum, Arbeit flexibler zu gestalten, sei es in Bezug auf Arbeitszeiten, -orte oder -methoden. Remote-Arbeit und flexible Arbeitszeitmodelle sind wichtige Aspekte.
• Selbstverantwortung und Eigeninitiative: Mitarbeiter sollen befähigt werden, mehr Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu handeln.
• Individualität und Kreativität: New Work fördert die Entfaltung individueller Fähigkeiten und die Kreativität der Mitarbeiter. Es geht darum, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Vielfalt der Talente und Ideen unterstützen.
• Sinnstiftung: Die Arbeit soll einen tieferen Sinn und eine größere persönliche Erfüllung bieten. Unternehmen sollen Arbeitsumgebungen schaffen, die die individuellen Werte und Ziele der Mitarbeiter berücksichtigen.
• Innovation und Agilität: New Work fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, Anpassung und Innovation. Unternehmen sollen flexibel sein und sich schnell an Veränderungen anpassen können.

Dieses Konzept versucht, traditionelle Hierarchien und starrere Arbeitsweisen in Unternehmen aufzubrechen, um eine Umgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter motivierter, produktiver und zufriedener sind.

Welche Probleme bringt New Work mit sich?

Obwohl New Work viele Vorteile und Potenziale bietet, gibt es auch Herausforderungen und potenzielle Probleme, die bei der Umsetzung auftreten können:

• Widerstand gegen Veränderungen: Viele Unternehmen haben bereits etablierte Arbeitsweisen und Hierarchien. Mitarbeiter und Führungskräfte könnten gegen Veränderungen in ihren Arbeitsgewohnheiten und -strukturen Widerstand leisten.
• Risiko von Überarbeitung: Flexible Arbeitsmodelle könnten dazu führen, dass Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, Arbeit und Freizeit zu trennen, was zu Überarbeitung und Burnout führen kann.
• Fehlende klare Strukturen: Zu viel Freiheit und Flexibilität könnten zu Unsicherheit und fehlender Orientierung führen. Ohne klare Strukturen könnten Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, ihre Ziele zu erreichen oder Prioritäten zu setzen.
• Kommunikationsprobleme: Remote-Arbeit und dezentralisierte Teams können zu Kommunikationsproblemen führen. Eine effektive Zusammenarbeit und Informationsaustausch könnten beeinträchtigt werden.
• Ungleichheiten und Isolation: Nicht alle Mitarbeiter könnten von flexiblen Arbeitsmodellen gleichermaßen profitieren. Manche könnten sich isoliert fühlen, wenn sie nicht regelmäßig im Büro sind. Außerdem könnten bestehende Ungleichheiten verstärkt werden, wenn flexible Arbeitsmodelle nicht gerecht umgesetzt werden.
• Management-Herausforderungen: Führungskräfte müssen möglicherweise neue Fähigkeiten erlernen, um Teams effektiv in einer flexiblen Arbeitsumgebung zu führen. Die Verwaltung und Unterstützung von Remote-Teams erfordert oft eine Anpassung der Führungsstrategien.

Die erfolgreiche Umsetzung von New Work erfordert daher eine sorgfältige Planung, klare Kommunikation, Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte sowie die Schaffung einer unterstützenden Unternehmenskultur, die die Vorteile der neuen Arbeitsweisen maximiert und potenzielle Probleme angeht.

Kann New Work krank machen?

New Work-Konzepte sind darauf ausgerichtet, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern, indem sie Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit in der Arbeit fördern. Allerdings können sie auch Herausforderungen mit sich bringen, die sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken können.

• Überarbeitung und Burnout: Flexibilität in Arbeitszeiten und -orten kann dazu führen, dass Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Dies kann zu Überarbeitung und letztendlich zu Burnout führen, wenn Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, sich zu erholen oder abzuschalten.
• Isolation und Einsamkeit: Insbesondere bei Remote-Arbeit können Mitarbeiter das Gefühl der Isolation erleben, was zu Einsamkeit und möglicherweise zu psychischen Belastungen führen kann.
• Fehlende Unterstützung und Struktur: Wenn Unternehmen nicht genügend Unterstützung oder klare Strukturen für Mitarbeiter in flexiblen Arbeitsumgebungen bieten, könnten diese sich unsicher fühlen, was sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann.
• Verlust des Teamgefühls: Dezentrale Arbeitsmodelle könnten das Gefühl der Zusammenarbeit und des Teamgeistes beeinträchtigen. Ein Mangel an persönlichem Kontakt kann dazu führen, dass Mitarbeiter sich weniger verbunden fühlen, was sich negativ auf ihre Zufriedenheit auswirken kann.

Um die negativen Auswirkungen von New Work auf die Gesundheit der Mitarbeiter zu minimieren, müssen Unternehmen Strategien entwickeln, die darauf abzielen, eine ausgewogene Arbeitsumgebung zu schaffen. Dazu gehören klare Richtlinien für Flexibilität, Unterstützung bei der Selbstorganisation, Förderung einer gesunden Work-Life-Balance und die Schaffung von Möglichkeiten für soziale Interaktion und Teamarbeit, auch in dezentralen Arbeitsumgebungen.